Leben und Werk des Künstlers
(1924-1999)
Kunst am Bau
Kunst am Bau
Heinrich Mutter, der Zeichner, wie wir ihn bislang nicht kannten“, schrieb Eva-Maria Schumann-Bacia 2001 in der Badischen
Zeitung, anlässlich einer Lithographie-Ausstellung in der Künstler-Werkstatt Mehlwaage. Wahrscheinlich noch viel weniger
Kunstinteressierte kennen seine öffentlichen und privaten Aufträge zur „Kunst am Bau“ in Freiburg und der näheren Umgebung.
Anfang der 60er Jahre entstanden einige sehr schöne
Mosaik Arbeiten von denen leider nur noch die Mosaik-
Wand in der Schule in St.Märgen dokumentiert ist.
Besonders hervorzuheben ist das Wandrelief in der Hauptpost in Freiburg, das er 1982
unter Mitarbeit der jungen Steinbildhauerin Inge Althauser realisiert hat. Bei dieser Arbeit
erkennt man auch am deutlichsten die Verwandtschaft seiner Baukunstwerke mit seiner
Mal- und Zeichenkunst. In einem Interview 1989 im SWR mit Folker Bauermeister sagte
H. Mutter einmal: „Man hat mir früher immer gesagt ich würde Bildhauerzeichnungen
machen, ich sollte Bildhauer werden.“ Dieses Wandrelief aus schwarz-grünem Serpentin
ist eine plastische Realisierung seiner „Bildhauer-Zeichnungen“ Anfang der 80er Jahre.
Seine ersten größeren Aufträge waren Sgraffiti an Privathäusern, erstellt in einer
Kratzputz-Technik die besonders in Italien des 16.Jahrhunderts benutz wurde.
Hierbei kratzt oder schneidet der Künstler in einen frischen, weichen Putz Linien und
Flächen so dass eine darunterliegende eingefärbte Putzschicht wieder sichtbar wird.
Vom Sgraffito über Glas-Mosaik, bemalten Keramik-Kacheln, Beton-Skulpturen, Beton-Glasfenster, Bleiglasfenster und
Bildhauerarbeiten hat Heinrich Mutter fast alle möglichen Techniken zur Gestaltung von Baukunstwerken ausprobiert und realisiert.
Alle Arbeiten die noch im Archiv seiner Frau Elisabeth Mutter dokumentiert sind werden im Archiv Kunst am Bau vorgestellt.
Nachdem er in Freiburg Fuß gefasst hatte musste er zwischendurch immer wieder mal „Brötchen verdienen“ wie er seine
Kunstaufträge immer bezeichnete. Dadurch konnten in den 60er und 70er Jahren viele Studienreisen, auch mit der Familie, nach
Spanien und Italien finanziert werden.
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letzte Änderung: 1.02.2013